„Wir lassen uns einander nicht ausreden, hören der Gegenseite nicht aufmerksam zu und beschäftigen uns in erster Linie mit uns selbst und damit, das eigene Ziel durchzusetzen.“
„Durchsetzungsvermögen ist schließlich eine Grundvoraussetzung, um erfolgreich zu sein. Macht zu haben bedeutet Kontrolle, und Erfolg ist das Ergebnis. Reden und diskutieren ist langsam, ineffizient und per se nicht so erfolgreich. Es braucht Menschen, die Führung übernehmen und vorangehen.“
Das war damals meine gelebte Realität: Ich war Teil des Systems und erlebte hautnah, wie selbstsichere und kommunikativ machtvoll auftretende Führungskräfte den Weg zur Karriere vorlebten.
Ich erinnere mich noch an meine erste Moderation als Personalbetreuer. Damals bekam ich den Auftrag, den Konflikt zwischen zwei Teams zu moderieren, die aufgrund des Arbeitsprozesses voneinander abhängig waren. Team Vertrieb arbeitete mit den Kunden, erfüllte Wünsche und verkaufte Produkte. Anschließend wurden die Daten an das Team Abwicklung für die internen Prozesse weitergeleitet. Erst wenn der interne Prozess beendet war, bekamen die Kunden, was ihnen verkauft wurde. Das dauerte dem Team Vertrieb zu lange.
In meiner Rolle als Moderator und Konfliktbegleiter wurde mir klar: Beide Teams hatten das Interesse, ihre Arbeit gut, schnell und erfolgreich zu machen. Beide Teams unterstellten dem jeweils anderen Team, dass sie schlechte Arbeit leisteten, was der Grund für die langen Arbeitsprozesse sei. Ich sammelte die „Beschwerden“ und Lösungsansätze, clusterte und gruppierte … ohne am Ende der Moderation ein nennenswertes Ergebnis zu erzielen. Gefrustet und extrem unzufrieden mit meiner „Leistung“, weil ich mein Ziel nicht erreicht hatte, stand ich vor einem Rätsel.
Mir wurde bewusst, dass mir in diesem Prozess ein entscheidendes Puzzlestück fehlte, obwohl ich nicht genau wusste, welches es war. Es konnte nicht einfach so bleiben – das Bild war unvollständig. Wie ich heute weiß, war es mehr als nur ein Puzzlestück. Bei meiner Arbeit ist es mir wichtig Dinge zu Ende zu bringen, meinen Teil dazu beizutragen. Der Wille und der Ehrgeiz, dieses Puzzle zu vervollständigen sowie meine „Lust“ Neues zu lernen und meine Fähigkeiten durch Weiterbildung zu erweitern, motivierten mich.
Mein Fazit aus dieser Moderation: Zum einen fehlten mir die Methoden, um Konflikte erfolgreich zu begleiten, und zum anderen das tiefere Wissen über berufliche und persönliche „Systeme“ sowie deren Einflüsse und Verhalten in Konfliktsituationen. Mein damaliger Vorgesetzter war ausgebildeter Coach, weshalb ich die Ausbildung zum Coach ebenfalls als ersten Schritt in meiner Weiterbildung zum Konfliktbegleiter betrachtete. In meiner späteren Funktion als stellvertretender Personalleiter in einem Unternehmen des Gesundheits- und Sozialwesens wurde ich oft von Führungskräften und Mitarbeitenden als Gesprächspartner gesucht. Sei es, weil man mit der Gesamtsituation unzufrieden war und das weitere Vorgehen besprechen wollte oder weil ein arbeitsrechtliches Gespräch im Raum stand, wie bspw. bei vermutetem Alkoholmissbrauch.
Während meiner Ausbildung zum Coach für Veränderungsprozesse traf ich eine Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation. Ihre Haltung war für mich neu. Ich erkannte, dass es einen großen Unterschied macht, ob man dem Gegenüber mitteilt, dass man alles bereits aus Erfahrung weiß, oder ob man neugierig fragt und die Motivation verstehen will. Mit meiner früheren Methode: ich weiß aus Erfahrung, dass es so ist, weil … stieß ich oft auf Widerstand, weil nie eine Situation der Anderen gleicht und die Hintergründe komplex sind. Heute weiß ich, dass das Fragen und Verstehen der Beweggründe der Schlüssel zu guter Kommunikation und Führung ist. Verstehen heißt nicht Einverstanden sein. Denn als Führungskraft treffe ich bessere Entscheidungen mit Hintergrundwissen.
In der Ausbildung bemerkte ich beim Coaching durch die GFK-Trainerin, dass ich nicht mehr darum kämpfte, gut dazustehen oder keine Fehler zuzugeben. Meine Meinung wurde akzeptiert, meine Gründe wurden nicht bewertet, was mir bei meinen Themen sehr half. Ähnliches beobachtete ich bei anderen Coachings der Kollegin. Das war meine erste Begegnung mit der Gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg.
Fasziniert von dieser Art der Kommunikation, bildete ich mich weiter zum Trainer Wertschätzender Kommunikation nach Marshall Rosenberg und anschließend zum empathischen Mediator. Meine Zusatzausbildung zum Supervisor, die sich schnell als das fehlende Puzzleteil erwies, ergänzt mein Wissen als Coach und Mediator und qualifiziert mich für die Weiterentwicklung und Konfliktbetreuung von Führungskräften, Mitarbeitenden und Teams.
Heute begleite ich Sie als ausgebildeter Betriebswirt und empathisch geschulter Supervisor, Mediator und Coach in Ihrer Rolle als Führungskraft, Mitarbeitende:r oder als Teammitglied, bei Ihrer beruflichen Weiterentwicklung.
Teilen Sie meine Einstellung, dass Themen angesprochen werden müssen, um sie klären zu können, dass Arbeit sinnhaft und zielgerichtet sein sollte und gleichzeitig auch Leichtigkeit ihren Platz haben darf?
Vereinbaren Sie jetzt ein Gespräch mit mir, damit wir Ihre Herausforderungen gemeinsam angehen können.
Christian Roth